Der Erfahrungsbericht einer Online-Beraterin auf Reisen.
Der Erfahrungsbericht einer Online-Beraterin auf Reisen kam zustande, als wir uns intensiv mit einer unserer Kooperationspartnerin über das Arbeiten als selbstständige Lebensberaterin befasst haben. Ihr Name ist Susanne und hat sich freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung gestellt, um ihre Erfahrungen aus diesem Beitrag auch mit Anderen zu teilen.
Was macht gerade Susanne und ihre Erfahrungen so interessant? Nun, sie hat alle Möglichkeiten des Lebens einer Online-Beraterin ausgenutzt und von überall aus auf der Welt gearbeitet. Während wir jetzt schon lange mit Susanne kooperieren durften, haben wir sie bei ihrem Business vielerorts unterstützen können und gerade diese Herausforderungen machen die Zusammenarbeit so interessant.
Im folgenden Interview, Erfahrungsbericht einer Online-Beraterin auf Reisen, erzählt uns Susanne etwas über die Erfahrungen als Online-Beraterin, über die Vor – und Nachteile der standortunabhängigen Arbeit, die Schattenseiten, über den Wandel dieses Geschäftes, über die logistischen Anforderungen des Reisens, darüber wie man herausfinden kann ob der Job etwas für einen ist, wie man gegen das Gefühl der Einsamkeit angehen kann, warum man Geld sparen sollte und vieles mehr :
Liebe Susanne, vielen Dank dass du dich bereit erklärt hast deine Erfahrungen mit uns und den Lesern des Artikels zu teilen. Stell dich doch einmal kurz vor.
Hallo zusammen, mein Name ist Susanne, ich bin 42 Jahre alt. Wenn man mich fragen würde, woher ich komme, kann ich nur antworten, momentan lebe und arbeite ich auf Gran Canaria. Gebürtig bin ich aus dem schönen Köln. Mittlerweile würde ich mich ganz einfach als Erdenbürgerin bezeichnen. Mit 30 Jahren habe ich mein Talent entdeckt, Menschen in ihrem Leben zu mentorieren, sie auf ihren individuellen Wegen zu begleiten und mit meinem Rat zu unterstützen.
Dabei kommt es ganz einfach auf die menschliche Verbindung an. Egal ob es um weltliche Probleme oder eine spirituelle Tiefe geht, ich stelle mich auf jeden meiner Klienten individuell ein und nehme mir die Zeit um meine Beratungen, welche hauptsächlich über eine Telefonverbindung stattfinden, bestmöglich zu vermitteln. Dies mache ich jetzt schon 18 Jahre lang und konnte mir einen zuverlässigen und stabilen Klientenstamm aufbauen.
Konntest du von Anfang an mit diesem Business voll durchstarten?
Nein, und das ist es woran viele scheitern. Authentizität und Durchhaltevermögen ist dabei ganz wichtig. Bis ich mir einen Klientenstamm erarbeitet hatte, auf welchen man wirtschaftlich verlässlich bauen kann, vergingen bei mir 2 Jahre. In meiner Berufung, wie ich es mittlerweile nennen möchte, kommt es darauf an, Menschen auch längerfristig zu begleiten, ihre Geschichte zu kennen, zu wissen, was man für den Einzelnen tun kann und vor allem WANN.
Dies funktioniert natürlich nur, wenn auch eine gewisse Vertrauensbasis zwischen beiden Parteien besteht und diese muss sich mit der Zeit erst aufbauen. Außerdem besteht ein großer Teil meiner Arbeit auch aus dem Werben für mich, vielen Emails der Nachbetreuung meiner Klienten und leider auch, wie bei jedem denke ich, den ganzen bürokratischen Angelegenheiten eines Unternehmers.
War das am Anfang nicht frustrierend?
Heute kann ich sagen, dass es jede Mühe wert war und möchte alle dazu ermutigen durchzuhalten, die sich berufen fühlen andere Menschen spirituell oder in anderer Form zu begleiten.
Man muss es jedoch realistisch angehen. Wie in jedem Beruf bedeutet es harte Arbeit und enormen Einsatz. Man ist eben selbstständig. Gerade das macht es aber so interessant. Man trägt direkt die Früchte seiner Arbeit und ist selbst verantwortlich für seinen Erfolg oder Misserfolg. Aber wer durchhält, sich nicht entmutigen lässt und die richtigen Stellschrauben zur richtigen Zeit stellt, der kann sich über diese wertvolle und schöne Berufung dauerhaft freuen.
Wie kam es dazu, dass du deine eigene Lebensweise so geändert hast?
Nun, ich arbeite in meinem Business jetzt schon 18 Jahre. Wie eben gesagt waren die ersten 2 Jahre etwas zäh. Aber danach konnte ich mich stark in meiner Branche manifestieren und mir einen Namen bzw. eine Marke aufbauen. Schon in meinem sechsten Business-Jahr spielte ich mit dem Gedanken mein eigenes Leben umzustellen. Es braucht allerdings eine Menge Mut diesen Schritt zu gehen. Es kamen mir Gedanken über die Finanzen in den Kopf, wo lebe ich dann, wie reise ich, was brauche ich und was nicht, ob meine Lebensplanung für Kinder und Partner falsch wäre und vieles mehr.
Vielleicht sollte ich noch erklären, dass meine Arbeit auch manchmal emotional stark belastend sein kann, wenn man die Geschichten so vieler Klienten hört und sich auch manchmal tiefer gehend engagiert. Das merkt man relativ schnell wenn man diese Berufung einmal ernsthaft, spätestens nach 3 Jahren, ausgeübt hat. So war es jedenfalls bei mir. Hier ist, so glaube ich, mein eigener Wunsch nach Veränderung aufgekommen. Aber erst in meinem achten Business-Jahr traf ich die Entscheidung endgültig. Mir wurde bewusst, dann man Geschenke und Gelegenheiten des Lebens auch annehmen muss um damit glücklich werden zu können. Allerdings traf ich die Entscheidung nicht Hals über Kopf. Es ist viel Planung und anfänglich Gewöhnung nötig um sich auf ein ortsunabhängiges Leben vorzubereiten. Es war jedoch mit einer der besten Entscheidungen meines Lebens.
Das freut uns sehr zu hören. Wie würdest du denn deine Lebensweise beschreiben?
Ich würde mich heute als digitalen Nomaden bezeichnen, denn das ist der allgemeine Überbegriff wie man Menschen beschreibt, die ortsunabhängig online ihr Geld verdienen. Und davon gibt es immer mehr. Die Welt ist in solchem Wandel und gerade das Online-Business wächst schnell. Auf meinen Reisen durch die Welt traf ich sehr viele Menschen welche die Vorteile erkannt haben wenn man sein Geld im Internet verdient und die dann ihr Leben danach ausgerichtet haben.
Susanne am Strand. 
Bekannter auf Hawai. 
Kollege aus Gran Canaria 
Bekannte aus Madeira 
Digitaler Nomade aus Marbella 
Bekannter aus Spanien.
Natürlich muss man nicht direkt so radikal die Welt bereisen wie ich es tue. Es hat schon große Vorteile wenn man seinen Arbeitsalltag auch mit einem festen Standort selbstständig gestalten kann. Aber nachdem ich nun über 10 Jahre das Leben eines digitalen Nomaden lebe, fremde Länder bereiste und mein Einkommen online verdiene, habe ich eine Menge über das Leben als digitaler Nomade gelernt. Denn es hat seine ganz eigenen Herausforderungen.
Würdest du jemandem das Leben als digitaler Nomade empfehlen?
Das kommt ganz auf die Person an. Als digitaler Nomade kann man in vielen Bereichen tätig sein. Als Blogger, Youtuber, Lebensberater wie ich, in der Vermarktung, als freiberuflicher Texter, im Verkauf, mit Sprachkursen oder anderen Online-Kursen usw. Es ist unmöglich alle Arten von Jobs aufzuzählen, die ein Leben als digitaler Nomade möglich machen. Ich würde aber wirklich sagen, dass das nicht die zentrale Frage ist, die man sich stellen sollte. Allem voraus geht die Frage, ob man als Selbstständiger wirklich stark genug ist, ob man Resilient sein kann wenn mal Probleme auftauchen sollten und ob man eine Menge Disziplin mitbringt. Denn bei allen Vorteilen die man hat, kann es auch unerwartete Nachteile mit sich bringen. Daher finde ich es wichtig, dass darüber auch einmal gesprochen wird bevor man jemandem eine Empfehlung aussprechen kann.
Es klingt sehr verlockend wenn ich erzähle, dass ich mittlerweile über 40 Länder bereist habe, darunter aus Thailand, Italien, Südafrika und Spanien gearbeitet habe und schöne Fotos an Orten entstanden sind, welche ich sonst niemals im Leben gesehen hätte. Aber vor dem Hintergrund einer weltweiten Rezession, wo das ortsunabhängige Arbeiten immer populärer wird, wäre es unfair nicht auch über die Schattenseiten zu berichten. Das Nomadentum ist auch ein sehr großer Überbegriff.
Es gibt auch digitale Nomaden die im eigenen Land verbleiben und lediglich mit dem Wohnwagen reisen, es gibt Menschen die auf Booten leben und von fremden Häfen aus arbeiten, es gibt Menschen, die ganz einfach das eigene Land erfahren möchten und zeitweise in Hotels leben. Immer vorausgesetzt es gibt eine gute und stabile Internetverbindung.
Hier geht es zum zweiten Teil des Interviews „Erfahrungsbericht einer Online-Beraterin auf Reisen.„
